„Das war wieder einmal der beste Azubitag, den wir jemals gehabt haben. Aber dieser hier war aus meiner Sicht als verantwortlicher Auszubildender wirklich eine ganz, ganz starke Leistung“, jubelte Hotelchef Kristian Kamp am vergangenen Samstag. Im Rahmen eines AZUBIworkshops hatten die Auszubildenden ihre Eltern, Freunde, Lehrer sowie Hotelgäste eingeladen, um sie bei verschiedenen, jeweils halbstündigen Themen- Workshops im gesamten Hotel zu begleiten und so einen Blick hinter die Kulissen der verschiedenen Abteilungen zu bekommen.
„Durch den Azubitag bekommen wir die Möglichkeit, einen individuellen Tag auf die Beine zu stellen und diesen so zu gestalten, wie wir es möchten“, fasste Organisatorin und angehende Hotelfachfrau Antonia von Bremen, 3. Ausbildungsjahr zusammen. „In den letzten Jahren wurden bereits einige Messen veranstaltet, bei denen wir als Küchenchef, Serviceleiter und Co. agieren konnten“, berichtete sie. Dieses Jahr hätten die Auszubildenden sich entschieden, den Teilnehmern ihren bunten und abwechslungsreichen Beruf praxisorientiert zu präsentieren. Ihr Ziel am heutigen Tag sei, den Workshop-Teilnehmern tägliche Aufgaben in ihrem Beruf als Hotelfachfrau/-mann, Restaurantfachfrau/-mann sowie als Koch/Köchin vorzustellen, wobei die Gäste auch selber Hand anlegen konnten. Fragen wurden gerne beantwortet.
So präsentierte die zukünftige Hotelfachfrau Karen Pongtengko, 3. Ausbildungsjahr, in der hauseigenen „Lido Bar“ die fachgerechte Herstellung eines „Caribbean Tides“, ein Cocktail, den es nur im Strandhotel gibt. Dabei lernten die Gäste den Unterschied zwischen Cocktail, Longdrink und Highballs kennen. Und sie durften selbst shaken: Bacardi, Malibu, Melonenlikör, Zitronensaft, Ananassaft und Blue Curacao wurden ordentlich durchgeschüttelt.
Koch-Azubi Anton Kuwer, 3. Ausbildungsjahr, zeigte das fachgerechte Zerlegen einer Kalbskeule und erklärte die Grundteile. Die Teilstücke – wie zum Beispiel Tafelspitz oder Fricandeau – können
je nach Bindegewebsanteil gebraten, geschmort oder gekocht werden, erklärte er. Justus Kettenburg, Koch 1. Ausbildungsjahr, konnte über so viel geballtes Fachwissen nur staunen. Er hatte eine
klassische Crème brûlée vorbereitet. Die Gäste durften sie mit braunem Zucker bestreuen und abflämmen. Als Küchengruß für die Schar der „Topfgucker“ hatte Dung Trong Quan, Koch im 2. Ausbildungsjahr, ein traditionelles vietnamesisches Gericht, „Che (Dessert) Hoa Cau (Areca-Blüte)“, auf Deutsch: Mungobohnen-Kompott zubereitet – nach einem Rezept seiner Mutter.
Dem angehenden Restaurantfachmann Jakob Thiele, 2. Ausbildungsjahr,, konnte beim Eindecken eines Tisches im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ über die Schultern geschaut werden. Übung macht den Meister, lernten die Gäste beim Serviettenbrechen. Das Eindecken eines 4-Gang-Menüs erforderte von den AZUBIworkshop -Teilnehmern Konzentration. „Die Handschuhe benutzen wir, damit man keine Fingerabdrücke auf dem Besteck hinterlässt“, erklärte Restaurantfachmann Jakob Thiele und gab sein Wissen preis: „Das Weinglas steht immer im 90 Grad Winkel vom Hauptspeisemesser und dem Dessertbesteck, das Wasserglas im 45 Grad Winkel daneben.
Eine Führung „an der Hand“ von Hotelfachfrau Alissa Czyborra, 2. Ausbildungsjahr, bot Blicke hinter die Kulissen, die einem sonst nicht zuteilwerden – es sei denn als Hotelgast. Wie die Führung durch den Spa-Bereich mit dem lichtdurchfluteten Hotelbad. „Wo heute ein Schwimmbad ist, war früher ein Tanzsaal“, wusste Franka Wald, Hotelfach 1. Ausbildungsjahr, zu berichten. „Wir haben gehört, dass sich hier vor Jahrzehnten Gäste kennengelernt haben, die heute – als Ehepaar – immer noch Stammgäste sind“, verriet sie.
Als Partner des Nationalparks Wattenmeer fühle man sich der ökologischen Verantwortung verpflichtet, betonte Alissa Czyborra. So würden statt „chemischer Keulen“ probiotische Reiniger auf Basis mikrobiologischer Wirkstoffe, eingesetzt. Unschädlich für Menschen, Tiere, Pflanzen und Material. „Unsere Hausdame sagt immer: Wir könnten es trinken“, lachte die angehende Hotelfachfrau.
Das Format der Veranstaltung, „AZUBIworkshop“ sei eine echte Weiterentwicklung, so Hotelchef Kristian Kamp. Die halbstündigen, praxisorientierten „Azubi-Events“ boten so manche Überraschung. Dem Hotelchef war die Freude über den Erfolg seiner Zöglinge vom Gesicht abzulesen. Besonders stolz sei er darauf, dass durch die Ausbildung, die Akademie oder die Berufsschule überdurchschnittlich viel Professionalität bei den Azubis angekommen sei, zog er Bilanz. „Da könnt ihr euch echt was drauf einbilden. Das war voll prüfungsfähig!“ / Artikel aus dem Elbe Weser Kurier vom 08. April 2023 – Redakteur: Joachim Tonn.
Es war ein Tag voller neuer Erfahrungen, spannender Einblicke und inspirierender Begegnungen. Wir bedanken uns an alle Teilnehmer & Teilnehmerinnen!
Ihre Familie Kamp & die Auszubildenden des Strandhotel Duhnen